Blutgeld - Undercover bei den Hells Angels by Neal Hall

Blutgeld - Undercover bei den Hells Angels by Neal Hall

Autor:Neal Hall [Hall, Neal]
Die sprache: deu
Format: epub, mobi
Tags: Belletristik, Biografische Romane, Biografien & Erinnerungen, Literatur, Erinnerungen
ISBN: 9783854453970
Herausgeber: Hannibal Verlag Gmbh
veröffentlicht: 2012-08-29T22:00:00+00:00


20 Helle wurde nie angeklagt.

Die zweijährige Ermittlung, bei der die RCMP, die Polizei Vancouvers und die Combined Special Forces Unit von B.C. unter dem Decknamen Projekt E-Pandora kooperierten, wurde am 15. Juli beendet, da es ab diesem Tag zur Festnahme von Bikern und Associates kam.

Letztendlich wurden 19 Personen angeklagt, darunter acht Mitglieder der Hells Angels, John Bryce Jr., der Sohn des Präsidenten des East-End-Chapters, und zehn Associates. Die Anklagen wegen schwerer Vergehen beinhalteten Körperverletzungen, Schutzgelderpressungen, Besitz und Schmuggel illegaler Drogen und Besitz illegaler Waffen, darunter automatische Handfeuerwaffen, Schalldämpfer, Granaten und Dynamit mit Sprengkapseln und dazugehörigen Kabeln.

Bei den Festnahmen gelang es den Cops, 20 Kilo Kokain zu beschlagnahmen, mehr als 70 Kilo Marihuana, mehr als 200.000 kanadische Dollar und 25 Kilo Methylamin, einer der Grundstoffe für die Herstellung der illegalen Partydroge Ecstasy.

Die Polizei durchsuchte die Häuser und Wohnungen einige Biker und Associates in Vancouver und Kelowna. Die Öffentlichkeit wurde erstmalig Zeuge des Polizeieinsatzes, als schwerbewaffnete Beamte das Clubhaus der East-End-Hells-Angels an der East Georgia 3598 stürmten, einer ruhigen Straße in einem Wohngebiet mit einer Alee nahe der östlichen Stadtgrenze von Vancouver. Die Cops setzten einen Pickup mit einer Ramme ein, um die verbarrikadierte Tür des Clubhauses aufzubrechen. Das Haus der Hells Angels kann als eine wahre Festung mit ausgeklügelten Sicherheitsvorkehrungen beschrieben werden: Kugelsicheres Glas, Stahltüren mit Elektroschlössern, externe Bewegungsmelder und Überwachungskameras, die rund um die Uhr liefen, sowie mehrere Zäune schützten das Gebäude. Ein ca. zwei Meter hoher Zaun aus Zedernholz umsäumte das komplette Gelände. Im Hof stand eine Kamera auf einem ungefähr zehn Meter hohen Pfosten, an dem ein Lichtstrahler angebracht war, der die zur Kootenay gelegene Seite des Hauses wie in einem Werbespot grell erleuchtete.

Die schwere Eingangstür wurde von zwei großen Bolzen gesichert, verstärkt durch einen Metallriegel. Durch diesen Eingang gelangte man auch in den ersten Stock, in dem sich die Bar und ein Fitnessraum befanden. Über der Bar waren insgesamt fünf Monitore angebracht, die einen Rundumblick durch die im 90-Grad-Winkel ausgerichteten externen Kameras erlaubten. Im zweiten Stock befand sich eine Küche. Die Fenster hier oben waren zusätzlich mit Läden aus Metall gesichert, die von innen verschlossen werden konnten.

Während der Razzia fand die Polizei einen Aktenkoffer aus Metall mit dem eingravierten Namen „Porno“, also dem Spitznamen des Hells Angels Jean Joseph Violette, in dem Copyright-Vereinbarungen mit dem Mitgliedern des East-End-Chapters lagen.

Als die Cops die Tür aufbrachen, hielten sich zwei Hells Angels im Haus auf, die Anrufe mit ihren Handys tätigten. Nur wenige Minuten später erschien der Chapter-Präsident John Bryce mit einem wütenden Gesichtsausdruck.

„Die schoben sich da rein, rammten voll die Tür ein“, berichtete Bryce Amy O’Brian, damals Reporterin der Vancouver Sun. „Wir sind doch nicht bewaffnet. Wir haben gar keine Waffen.“ Dann fügte er hinzu: „Die wollen Fotos von uns machen … Sie sammeln nur Informationen, mehr nicht.“

Bryce vermutete, dass die Razzia mit einer Beleidigung zusammenhing. Die Hells Angels hatten Jamie Graham, den Polizeichef von Vancouver, als „Schaumschläger“ bezeichnet, nachdem dieser die Biker als kriminelle Vereinigung eingestuft hatte. Die Biker beschwerten sich darüber, dass die im Clubhaus verweilenden Mitglieder den Cops doch angeboten hatten, sie einzulassen.



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